May the G-Force be with you

Am gestrigen Sonntag fand sich eine Gruppe Elztalflieger zu einem exklusiv für uns gebuchten G-Force-Training an der Flugschule Hochries ein.

Vor der Flugschule

Los ging’s mit einer Vorstellungsrunde, in der neben der Flugerfahrung auch die persönlichen Ziele für das Training besprochen wurden. Es ging im Wesentlichen darum zu verstehen, wie höhere G-Kräfte auf den menschlichen Körper einwirken können, beispielsweise was frühe Anzeichen eines sich ankündigenden Blackout sind, und was man dagegen tun kann. Schließlich konnte man im praktischen Teil die Reaktion des eigenen Körpers kennenlernen. Im Notfall kann dies helfen, ohne Panik (da einen die Reaktionen des Körpers nicht unerwartet treffen) z.B. im nicht ausleitbaren Spiralsturz Gegenmaßnahmen einzuleiten. Kennt man frühe Anzeichen, und ist mental auch auf einen dennoch eintretenden Blackout vorbereitet, so wird einen dieser nicht daran hindern, den Retter zu werfen – den Griff sollte man ohnehin blind finden.

Trainerin Jessi

Nachdem wir etwas über die Grundlagen und Vorgänge im menschlichen Körper gelernt haben, ging es dann zum praktischen Teil über. Im flugschuleigenen Acro-Gurtzeug (das ist dafür gebaut, mit hohen Belastungen klarzukommen) ging es in den G-Force-Simulator. Die Trainerin stellt jeweils die maximale G-Kraft für die Runde ein, begonnen wurde mit 3G.

Der Simulator wird durch Ziehen der Steuerleine selbst in Gang gesetzt, beschleunigt dann aber von alleine bis auf die eingestellte G-Kraft. Zum Ausleiten und Abbremsen des Simulators wird die äußere Steuerleine gezogen.

Nach den ersten beiden Runden und einer kurzen Mittagspause gab es weitere Theorie, unter anderem wurden Atemtechniken besprochen, mit denen man ein Stück weit negative Effekte wie Greyout (das Gehirn schaltet den Farbsinn ab, man sieht Grautöne) und Blackout (man sieht nur noch schwarz) hinauszögern oder verhindern kann. Dies war die Vorbereitung für die 5 – 5,5-G-Runde, bei denen dann mehrere Teilnehmer zum Teil schon sehr deutlich unterschiedliche Effekte bei sich feststellen konnten.

In der letzten Runde ging es dann auf bis zu 7G, das maximal dort mögliche, was viele von uns an ihre Grenzen brachte.

Spielkinder wie ich müssen natürlich gleich mal schauen, ob der G-Sensor vom Vario auch richtig funktioniert. Ich habe kurz vor 7G (mit Blackout, der sich nicht wegatmen ließ) ausgeleitet.

6G

7G

Zum Abschluss gab es noch eine Runde mit 4,5G im eigenen Gurtzeug, um den (vorher gegen Öffnung gesicherten) Retter mal aus dieser Lage auszulösen.

Was ich gelernt habe: ein Blackout hat nichts mit Bewusstlosigkeit zu tun. Man ist bei vollem Bewusstsein, alle anderen Sinne und motorischen Funktionen laufen ganz normal, man sieht nur nichts – kein Grund zur Panik. Lassen die G-Kräfte nach, ist die Sicht sofort wieder da. Sollte man mal erlebt haben 😉

Ein rundum gelungener Tag, bei dem jeder etwas für sich mitnehmen konnte. Ich kann es jedem Gleitschirmflieger wärmstens empfehlen, einmal im Fliegerleben so ein Training zu besuchen.

Vielen Dank an unseren Sportwart Robin fürs Organisieren!

Liebe Grüße,
Euer Karsten

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